Die Wetterregeln und Lostage vergangener Zeiten haben viel von ihrer Gültigkeit verloren, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg. Zudem waren sie größtenteils regionale Regeln, die schon im Nachbartal nicht mehr funktionierten. Gültig ist jedoch noch die Beobachtung, dass es bei Vollmond und Neumond und bei Schütze und Zwillinge öfters zu einem Wetterumschwung kommt. Die Frage, ob sich das Schneechaos vermeiden lässt, das alljährlich zu Winteranfang einstellt, diese Frage lässt sich allerdings mit Ja beantworten, denn das hat mit dem Mond nichts zu tun. Sehen Sie, es ist eigentlich eine kleine Schande, dass wir in unserem schnee-erfahrenen Land nicht voneinander lernen können oder wollen. Das Wort Schneechaos ist nämlich völlig unbekannt, wo ich herkomme, und zwei Meter Schnee waren bei uns keine Seltenheit. Für uns Kinder war es immer unverständlich, wenn das Fernsehen von Chaos berichtete, aber man auf den Bildern sehen konnte, dass nur wenige Zentimeter Schnee gefallen waren. Das Rezept wäre ganz einfach: Erstens Schneeräumen lernen von denen, wo alljährlich der meiste Schnee fällt – ohne Chaos (und obendrein mit vielen unerfahrenen Touristen.) Zweitens Winterreifenpflicht. Wir haben Verkehrsminister, die Monate mit der Diskussion um Tempo 160 vergeuden, aber das Vernünftigste, nämlich die Winterreifenpflicht, verweigern, mit dem Argument, das sei eine Bevormundung des Bürgers. Wenn das wahr wäre, dann ist jede Ampelanlage eine „Bevormundung“. Würde das Kind eines Ministers bei Schneefall von einem sommerbereiften Auto angefahren, dann hätten wir ganz schnell ein wenig mehr Vernunft im Land.