Leseprobe


Eine Kindheit mit dem Zahlenrad
Johanna Paungger-Poppe

Mit diesem Buch möchte ich Sie mit einem ganz besonderen Kapitel des Lebens auf unserem Tiroler Bergbauernhof bekannt machen: mit dem alten Wissen, welch weit reichenden und einschneidenden Einfluss die Zahlen des Geburtsdatums haben. An welchem Tag, in welchem Monat, in welchem Jahr und welchem Jahrzehnt Sie geboren sind - in dieser speziellen Zahlenkombination liegt ein Schatz verborgen, den Sie mithilfe dieses Buches heben können. Wie die Kombination zu einem Safe, dessen Inhalt nur für Sie aufbewahrt worden ist.

Wenn ich auf den Weg zurückschaue, den wir mit unserer Arbeit und unseren Büchern zurückgelegt haben, dann freut es mich sehr, dass sich so viele Menschen wieder auf altbewährtes Wissen stützen wollen und können. Langsam integriert sich auch der Mondkalender wieder im Alltag, der uns zeigt, wie man die Kraft der Mondphasen für die verschiedensten Tätigkeiten nutzen kann. Heute gibt es kaum eine Berufsgruppe, die nicht in der einen oder anderen Weise davon profitiert. Jetzt ist es an der Zeit, das Geheimnis des Tiroler Zahlenrads zu lüften.

Familienwissen fast ohne Worte

Für das Leben mit dem Zahlenrad gab es bei uns keine Lehrbücher, es gab keine „einführenden Gespräche" in der Familie. Wir wussten, wie sicher seine Anwendung funktioniert, wir wussten aber nicht, warum sie funktioniert. Wir lebten damit, erfuhren fast täglich seinen Sinn und Wert, und damit ließen wir es bewenden. Wir nahmen es so selbstverständlich hin wie den Lauf der Jahreszeiten, wie den Donner nach einem Blitz. Das Zahlenrad war uns in Fleisch und Blut übergegangen, es nicht anzuwenden wäre uns verrückt, seltsam, unsinnig vorgekommen.

Einfach weil es so wirksam und wertvoll war und so erfolgreich funktionierte. Dabei haben wir es weitgehend im Stillen, fast gänzlich ohne Worte benützt. Heute weiß ich, dass noch viel weniger Menschen in unserer Umgebung darin eingeweiht waren, als mir damals bewusst war. Nicht einmal die vielen Menschen, die bei meinem Großvater Hilfe suchten, ahnten von der Existenz des Zahlenrads, obwohl sie davon sehr profitierten.

Meine frühesten Erinnerungen an das Arbeiten mit dem Zahlenrad sind eher undeutlich. Eines weiß ich jedenfalls noch genau, nämlich dass ich die Zahlen schon kannte, bevor ich in die Schule kam. Ihre tiefe Bedeutung war mir sicher noch nicht bewusst, da hatte ich schon oft für meinen Großvater bestimmte Zahlen auf farbiges Papier aufgemalt. Manchmal, wenn schwierige Aufgaben und große Anstrengungen bevorstanden, bekamen wir kleine farbige Zettelchen mit den Zahlen und Farben als Hilfe und Unterstützung bei der jeweiligen Arbeit. Aber immer ganz unauffällig und nebenbei, zum Verstecken gedacht.

Kinder spüren natürlich die Zurückhaltung im Umgang mit diesem Wissen; wir haben niemals mit anderen Kindern außerhalb der Familie darüber gesprochen, und auch nur selten im Geschwisterkreis. Ich erinnere mich auch noch, dass ich meine Zettel immer in eine runde Form gezupft habe, weil ihre Energie dann noch stärker war.

Heilen mit dem Zahlenrad

Mein Großvater war ein echter Heiler, und das Zahlenrad gehörte zum großen Schatz verschiedenster Methoden und Heilweisen, die ihm zur Verfügung standen. Als wirklicher „Arzt der Menschen" besaß er die Fähigkeit, Ursachen zu erkennen und zu heilen - äußere Symptome waren für ihn nur Wegweiser zum Kern der Dinge. Deshalb behandelte er jeden Menschen absolut individuell. Ich erinnere mich, dass nur selten zwei Menschen mit den gleichen Symptomen auch die gleiche Behandlung bekamen. Die Arbeit mit den Zahlenrad kam bei ihm in erster Linie dann zum Zug, wenn der Kranke ein sehr starrköpfiger Mensch war, der den „alternativen" Methoden meines Großvaters wenig Vertrauen entgegenbrachte. Weil mein Großvater auch mit Holzköpfen unendliche Geduld besaß, tat er für sie, was nötig war.

Fähigkeiten und Verantwortung

Als besonders hilfreich erfuhr ich die Zahlen generell im Umgang mit anderen Kindern. Wir waren ja eine sehr große Kinderschar zu Hause, und Eltern wie Großeltern achteten meist genau darauf, mit welchen Zahlen ein Kind ausgestattet war. Entsprechend wurden die Aufgaben verteilt, im Alltag wie auch bei größeren Vorhaben. Diese unterschiedliche Behandlung leuchtete meist ein, weil wir ja immer am Ergebnis ablesen konnten, wie sinnvoll sie war. Aber mit unseren Kinderaugen gesehen hatte sie auch Nachteile: Ich erinnere mich, dass meine eigenen Zahlen, die mich schon früh zum selbstständigen und verantwortlichen Arbeiten befähigten, meine Mutter oftmals zu dem Satz veranlassten: „Ach, die Hanni braucht das nicht, die kann das auch allein."

Was genau ich da aber angeblich nicht brauchte, das hätte ich schon gerne manchmal genossen: nämlich ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, ein bisschen mehr Unterstützung, ein wenig mehr gemeinsames Anpacken. Viele Kinder, besonders ältere Geschwister, erfahren ein sehr frühes Übertragen von Verantwortung, dem sie manchmal nicht gewachsen sind, jedoch ohne sich direkt zu äußern. Dass eine bestimmte Ausstattung mit den Schätzen des Zahlenrads auch die Gefahr birgt, dass man ein Kind überfordert, habe ich also am eigenen Leib erlebt. Damit war ich aber nicht allein, denn so manche Überlastung haben auch einige meiner Geschwister erfahren, und das machte sie oft traurig. Früher sprach man nicht über solche Erlebnisse, aber glücklicherweise kann man im Laufe des Lebens vieles nachholen. Der beste Weg dazu liegt fast immer darin, den eigenen Kindern nicht solche unüberlegten Bürden aufzuhalsen.  Fast jede Verletzung als Kind lässt sich heilen, indem man die eigenen Kinder davor bewahrt. Das ist ein Naturgesetz!

Das Zahlenrad war aber auch hilfreich im Umgang mit den Kindern anderer Familien, besonders wenn man uns zum Kinderhüten bei Nachbarn beauftragt hatte. Wir erfuhren vorher immer die Geburtsdaten unserer Schützlinge und wussten dann, was die Kleinen brauchten, um friedlich ins Traumland zu finden. Kleinen Sensibelchen, die eine 3und/oder eine 8 in ihrem Geburtsdatum haben, darf man beispielsweise keine „grausamen" Märchen vorlesen, weil sie sich so tief in die Geschichte hineindenken, dass sie keinen Schlaf mehr finden. Unter keinen Umständen darf man sie anschwindeln, man bleibe noch nach dem Einschlafen, und dann macht man sich doch auf den Weg nach Hause. Kinder mit 4 und/oder 9 dagegen kann man die Botschaft zumuten, dass man jetzt geht und dass die Eltern erst in einer Stunde kommen. Kinder mit 2 und/oder 7 muss man erst noch herumtollen lassen, während Kinder mit Betonung auf 6und 1 im Geburtsdatum ein kniffliges Spiel, eine Herausforderung oder eine spannende Geschichte brauchen. Bei Kindern der Mitte mit 5 und 0 genügt es, wenn man ihnen verspricht, dass man am nächsten Tag wiederkommt. Sie haben gerne alles abgesichert, das Spielzeug an der richtigen Stelle, den Lieblingsteddybär, die Lieblingspuppe im Bett. Auch bei der Wahl der Farben von Nachthemden, Bettdecken und im Kinderzimmer wurde Rücksicht auf das Zahlenrad genommen. Am Verhalten von Kindern habe ich immer am deutlichsten erleben können, wie gut dieses Wissen funktioniert.

Der richtige Zeitpunkt

Manchmal werde ich gefragt, warum ich das Tiroler Zahlenrad erst jetzt in die Öffentlichkeit trage beziehungsweise was uns in der Kindheit gehindert hat, offener damit umzugehen. Eigentlich hatte ich ja vor, das Zahlenrad schon zu Beginn des Jahres 2000 zu veröffentlichen. Denn mit der besonderen Energie der Zahlen 2 und 0 in den Jahreszahlen der Jahrtausendwende änderte sich auch das Klima für Informationen dieser Art. Die Menschen werden in diesem Jahrzehnt aufnahmebereiter sein für Dinge, die wirklich helfen und nicht erst des Segens der Wissenschaftler bedürfen. Viele Ereignisse damals zeigten mir jedoch, dass die Zeit noch nicht ganz reif war. Als bloßer „Modegag" ist dieses alte Wissen viel zu wertvoll, und als seine Hüterin übernimmt man eine große Verantwortung und Verpflichtung. Alles hat seine gute Zeit. Und die erschließt sich nur selten durch kurzfristiges Denken.

Der zweite Grund für meine bisherige Zurückhaltung verbirgt sich in den gesellschaftlichen Verhältnissen damals wie heute: Als Bauern ist man in der Gemeinde, in der dörflichen Gemeinschaft fast immer auf sich allein gestellt. Das Sagen hatten (und haben) wie zu allen Zeiten die Kirche, der Schuldirektor, der Bürgermeister und der Arzt. Manchmal habe ich das Gefühl, die Landwirtschaft hat sich nur deshalb in eine harte, von wissenschaftlichen Erkenntnissen diktierte, die Natur ausbeutende Industrie entwickelt, um innerhalb der gesellschaftlichen Hackordnung eine Stufe höher zu steigen.

Einem Bio-Landwirt, der im Einklang mit der Natur lebt und arbeitet, gebührt in meinen Augen größter Respekt, weil er mithilft, eine lebenswerte Zukunft zu bauen und natürlich uns alle bei guter Gesundheit zu halten, weil er echte Lebensmittel auf den Tisch bringt. In den Augen vieler einfältiger Menschen aber war er „nur ein Bauer". Diese niedere Stellung innerhalb des künstlich konstruierten Gefüges der Gemeinschaften hatte im Laufe der Jahrhunderte für die Entwicklung spezieller Alltags- und Überlebensstrategien gesorgt. Sie dienten dazu, sich im Zusammenleben mit allen anderen „Ständen" zu behaupten. Die berühmte „Bauernschläue" hat hier ihren Ursprung.

Ein Grundelement dieser Strategien war es, schon sehr früh im Leben eines Kindes dessen zukünftige Fähigkeiten richtig zu beurteilen. Und das ist mit dem Tiroler Zahlenrad nicht schwer, wie Sie sehen werden. Das Zahlenrad war also Teil eines geheimen Notwehrprogramms von Menschen, die sich seit Jahrtausenden der verschiedensten Formen von Ausbeutung und Unterdrückung ausgesetzt sahen.

Selbstverständlicher Bestandteil dieser Überlebensstrategie war zu allen Zeiten die unbedingte Verschwiegenheit in fast allen Dingen - so auch die Stille in der Umgebung des Zahlenrads. Generell durften wir Kinder nicht so offen mit den Erwachsenen sprechen, wie das heute üblich ist. Kinder hatten meist nur zu reden, wenn man sie direkt ansprach. Das Ausdiskutieren von Problemen, das nie versiegende Kindergeplapper, das Dazwischenreden, das Sprechen zwischen Kindern und Erwachsenen als „Gleichberechtigten", all das war bei uns undenkbar, besonders bei uns Mädchen. Glücklicherweise haben sich die Zeiten geändert, aber nachdenklich bin ich schon, wenn ich mir so betrachte, was heute als normal gilt. Was meine Kindheit betrifft und den Alltag in unserer Familie zu jener Zeit: Die heutigen Kommunikationsmethoden hätten damals wahrscheinlich zur Folge gehabt, dass sehr viel Wissen sehr schnell verloren gegangen wäre.

„Denn wo bleibt das Schärfen der Beobachtungsgabe, wenn ich alles zu jeder Zeit fragen kann?"

Wenn ich mich als Kind mit den Antworten Erwachsener zufriedengebe und mein Wissen nur aus Büchern und dem Internet beziehe, geht eine ganze Welt verloren. (Menschen, die das tun, machen übrigens in Brüssel „Landwirtschaftspolitik".) So kam es, dass ich das Wissen um die Anwendung des Zahlenrades nur indirekt erlernte: durch Abschauen, Nachmachen, vertrauensvolles Anwenden. Vor allem aber durch Zuhören bei den Gesprächen der Erwachsenen, wo ich nur konnte - wenn nötig auch heimlich. Heute weiß ich natürlich, dass bei einem solchen Lernen das Gehörte und Gesehene viel besser in Fleisch und Blut übergehen als bei der üblichen Lehrweise an einer Schule. Die Geheimnistuerei ging dabei von Eltern und Großeltern aus. Niemand verlor ein lautes Wort über das Zahlenrad, aber es gab klare Botschaften „zwischen den Zeilen". Besonders nachdrücklich war diese: Die Kirche ist dagegen!

Und das ist wohl der dritte Grund dafür, dass wir das Zahlenrad erst jetzt veröffentlichen. Es gab zahlreiche Signale, dass die Sache mit den Zahlen etwas ist, was die katholische Kirche dem Reich des Aberglaubens und der heidnischen Bräuche zurechnet und damit als unchristlich brandmarkt. Man predigte ja pausenlos, nur Leiden und Demut führe zur Erlösung, und das schöne Leben komme erst nach dem Tod. Vorher sei alles Mühsal und Trübsal. Für uns Kinder war das natürlich eine bedrohliche Sache, denn wir ahnten beziehungsweise wussten ja, was sich in Wirklichkeit hinter den Kulissen solcher Angstmache abspielte.

Heute finde ich das Ganze fast amüsant, denn über die Jahrhunderte hat die Kirche das „unchristliche" Wissen selbst angewandt, wo sie nur konnte. In alten Kirchen gibt es keinen Predigtstuhl, der nicht genauestens vorher mit Rute und Pendel positioniert worden wäre. Überall dort, wo es in Kirchen und Sekten nur um Einfluss und Außenwirkung ging und nicht um den ursprünglichen Glauben, war und ist man ja stets daran interessiert, alles zu bekämpfen und abzuwerten, was die Gefahr birgt, die Schäfchen in die geistige und seelische Unabhängigkeit zu führen. Deshalb haben diese Institutionen auch stets das Monopol beansprucht für „esoterische" Wissensformen wie das Rutengehen, Pendeln, das Wissen um den richtigen Zeitpunkt, die Kräuterkunde, die Sympathiemittel, die Zahlenmystik und vieles andere, was den Einzelnen hilft, den Alltag zu bewältigen. Auf keinen Fall sollten die Menschen solches Wissen ohne Hilfe von etablierten Autoritäten anwenden!

Wer vorgibt, der Mensch könne keinen direkten Weg zu Gott finden und brauche dafür auf Schritt und Tritt einen Vermittler, der muss natürlich in Aktion treten, um diese Lüge irgendwie zu zementieren, und sich unentbehrlich machen. Wir Kinder bekamen diesen Einfluss deutlich zu spüren. Doch es gibt einen alten Spruch, der lautet: „Man sollte sich von keiner Kirche den Glauben stehlen lassen."

Das Zahlenrad war also im eigentlichen Sinne eine Geheimwissenschaft, über die wir sogar unter uns Geschwisterkindern kaum ein Wort verloren. Beim letzten Geschwistertreffen habe ich mit den anderen besprochen, dass ich es jetzt veröffentlichen möchte. Von Entsetzen bis zu wohlwollendem Verständnis gab es dabei die unterschiedlichsten Reaktionen. Das Gefühl einer Gefahr, die von der Weitergabe des Wissens ausgeht, hat mich bis heute begleitet. Doch ich habe mir die Gefahr fest ins Bewusstsein gehoben und erkannt, dass gar keine echte Gefahr besteht - im Gegenteil: Es wäre ein großer Schaden, wenn ich dieses Wissen nicht weitergeben würde.

Das Zahlenrad kann in besonderem Maße mithelfen, in der Welt für gerechtere und gesündere Verhältnisse zu sorgen. Mithilfe des Zahlenrads können jetzt alle Menschen viel besser erkennen, wofür sie besonders geeignet sind und wo ihre Schwachstellen liegen. Entsprechend lässt sich mit diesem Buch viel wirksamer gegensteuern, unterstützen und fördern. Für Arbeitsämter, für Personalberater, in Schulen, in Kindergärten, für Ärzte und Heilpraktiker - schier endlos sind die Bereiche, in denen die Menschen von diesem Wissen profitieren können.

Möge es für Sie eine ebenso große Hilfe werden wie für uns damals und heute. Verwenden Sie es mit Umsicht, Weisheit und mit Achtung, dann erschließt sich Ihnen und vielen anderen Menschen eine neue, eine freundlichere Welt.

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Das vergessene Geburtstagsgeschenk
Thomas Poppe

Lang ist's her, seit Johanna und ich unser erstes gemeinsames Buch geschrieben haben - „Vom richtigen Zeitpunkt", ein Buch, das wahrlich den richtigen Zeitpunkt getroffen hat. So viele Jahre kenne ich Johanna nun schon, aber erst vor wenigen Monaten konnte ich sie sanft dazu überreden, nach Rücksprache mit ihren Geschwistern einen weiteren Schatz aus dem alten, geheimnisvollen Wissen Ihrer Familie zu heben und ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Es war nicht leicht, glauben Sie mir - aus Gründen, über die Johanna auf den vorhergehenden Seiten schon gesprochen hat. Manchmal musste ich beim Schreiben an meinen ersten Aikido-Lehrer denken, der mir nach einigen Jahren des Trainings gesagt hatte: „Die Technik beherrschst Du jetzt, den Rest musst Du mir stehlen." Ein Buch zu schreiben, das ist schon jedes Mal ein Abenteuer für sich. Aber ein Wissen zu Papier zu bringen, über das bisher nicht einmal gesprochen worden war - welche Herausforderung!

Ein Geschwistertreffen

Wenn Johanna vom Geheimnis und vom Stillschweigen erzählt, das in Ihrer Familie rund um das Zahlenrad eingehalten worden ist, dann erinnert mich das an ein Geschwistertreffen, das vor Beginn der Arbeit an diesem Buch stattgefunden hatte. Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt schon entschlossen, das Wissen des Zahlenrads zu veröffentlichen. So war ich froh, mit den Schwestern und Brüdern von Johanna sprechen zu können, um vielleicht ein noch vollständigeres Bild zu erhalten. Ich kannte sie alle ja schon seit vielen Jahren und freute mich auf den einen oder anderen wertvollen Hinweis. Johanna hatte mich auch dazu ermutigt, denn sie war sich nicht sicher, ob sie das ganze Wissen noch aus dem Gedächtnis abrufen können würde.

Das Nachfragen sollte sich als vergebliche Liebesmüh herausstellen, aber ohne jede böse Absicht seitens meiner Gesprächspartner. Sie erklärten nämlich allesamt überzeugend, vom Zahlenrad nichts mehr zu wissen. Aber dann, nur wenige Minuten, nachdem ich vergeblich die vermeintlich verlässlichste „Quelle" unter den Geschwistern befragt hatte, bemerkte diese Schwester ganz nebenbei, als man sich gerade über die besonderen musischen Fähigkeiten eines der Kinder unterhielt: „Na, das ist kein Wunder, bei den Zahlen!"

„Aber Du weißt ja doch darüber Bescheid!" rief ich sofort aus. Die völlig ernst gemeinte und ehrliche Antwort kam sofort: „Nein, wirklich, ich kenne mich damit überhaupt nicht aus." Und fortan verzichtete ich auf weitere Fragen.

Denn ich musste an etwas anderes denken - an die zwei Welten, zwischen denen ich im Laufe der Jahrzehnte zu pendeln gelernt hatte, und als deren Vermittler und Übersetzer ich mich fühle. Die Welt der Bergbauern und die der Städter, die Welt der stillen Menschen, die in Zusammenhängen denken und beobachten gelernt haben, und die laute Welt in den Städten, die in Büchern und Internet nach Wissen sucht.

Schon ganz früh war mir am Umgang in der Familie Johannas aufgefallen, dass sich unter der Oberfläche dessen, was gerade geschah, viel, viel mehr abspielte. Ich hatte zwar nie das Gefühl bekommen, Außenseiter zu sein, ganz im Gegenteil! Aber immer wieder erstaunten mich kleine Begebenheiten bei den Treffen, die auf eine schlafwandlerische Sicherheit im Umgang miteinander schließen ließen. Fast als ob alle die Gedanken des Gegenübers lesen konnten. Da waren Blicke, kleine Gesten, bestimmte Stichworte - alles fügte sich immer zu einem Gesamtbild größter Harmonie. Selbst wenn manchmal Spannungen in der Luft lagen - ich gewann allmählich das Gefühl, gleichsam an Treffen eines Geheimbundes teilzunehmen, der vor aller Augen Berge versetzt, ohne dass es die Berge selbst merkten. (Apropos Berge: In alten Schwarzweiß-Heimatfilmen kann man Spuren dieser intimen Kommunikation entdecken - wenn nämlich im Katastrophenfall niemand Befehle herumbrüllt, sondern fast ohne Worte jeder sofort weiß, was zu tun ist). 

Nach langen Gesprächen mit Johanna bin ich ein wenig dahintergekommen, was da gespielt worden ist. Sehen Sie, zu fast allen Zeiten galten die Landbewohner in den Augen von Städtern und Gelehrten als „dumme Bauern", weil sie fast immer schweigsam sind, wenn Städter reden. Zu den Hauptgründen dafür zählt zweifellos auch die Barriere zwischen Dialekt und Hochsprache. Das hatte gravierende Folgen: Nicht nur geringere Bildungschancen, sondern auch eine höhere Selbstmordrate! Therapeutische Hilfe wurde von der Landbevölkerung nur selten in Anspruch genommen, weil sich die „Welten" der städtischen Psychologie und des bäuerlichen Alltags gegenseitig kaum verstanden haben. Mitschuld an dieser Isolation trug die Ausbildung der Therapeuten, die Brücken zwischen den Welten nicht vorsah.

Natürlich beruhte der Mangel an Achtung zwischen Stadt und Land auf Gegenseitigkeit. Allzu naiv und achtlos gegenüber Mensch und Natur traten (und treten) die Städter auf - in den Augen von Menschen, deren Lebensinhalt auf der Harmonie mit der Natur beruhte, Grund genug, um dem Fremden insgeheim die Achtung zu versagen, und zu schweigen. Beide Haltungen beruhen im Wesentlichen auf mangelnder Information über die wahre Situation des anderen. Glücklicherweise finden heute beide Seiten allmählich eine Sprache, die zueinander führt, und ich bin froh, hier ein wenig als Übersetzer arbeiten zu dürfen.

Die Landbevölkerung schwieg und schweigt aber auch aus tausend guten Gründen. Diese Menschen beobachten genau und erkennen verborgene Zusammenhänge. Sie schweigen, weil man gelernt hat, sich nicht aufzudrängen. Man stellt sein Licht unter den Scheffel. Sie schweigen, weil sie genau fühlen, ob es sinnvoll ist, dem Gegenüber etwas zu offenbaren. Sie schweigen gegenüber Arroganz und Überheblichkeit, auch wenn sie von den eigenen Kindern ausgeht (ein weiterer der vielen Gründe, warum das Mondwissen verloren gegangen ist). Sie schweigen, weil Geheimnisse des Lebens und des Heilens stets in die Hände derer übergeben werden müssen, die im Alltag das nötige Verantwortungsbewusstsein bewiesen haben. Zu dieser Prüfung ist Zeit nötig. Und sie beherrschen das Schweigen durch Reden. Nämlich durch Reden über völlig Nebensächliches, sodass nicht auffällt, welchen Schatz sie möglicherweise hüten.

Die Kinder des Nordens

Das Geschenk der Zahlen 1 und/oder 6 im Geburtsdatum - diese Zahlen bilden gleichsam die Stufen hinauf ans Licht der Öffentlichkeit. Sie verleihen jene inneren Kräfte und Schwingungen, die Ihnen überall Gehör verschaffen können. Sie verleihen Charisma und Ausstrahlung. Mit diesen Zahlen hat jede und jeder ihrer Träger gleichsam die Aufgabe übernommen, nicht im Stillen zu wirken, sondern alle erworbenen Fähigkeiten und Talente, Wissen und Erfahrungen nach außen zu tragen und einer größeren Öffentlichkeit weiterzugeben, nicht nur den eigenen Kindern. Das gilt selbst dann, wenn Sie zu den Menschen gehören, denen die bloße Vorstellung, einen Vortrag vor vielen Menschen zu halten, einen Schauer über den Rücken jagt. Hemmungen, Ängste und Schüchternheit sind bei einem Menschen mit dem Norden im Geburtsdatum nur das Ergebnis von Kindheitserfahrungen, von seelischer Verletzung, von Bremsen in der Entwicklung des gesunden Selbstvertrauens. Mit der 6 und/oder 1 wären hinter dem Nebel der Schüchternheit dennoch alle Kräfte und das Charisma verborgen für das mutige und erfolgreiche Nach-Außen-Gehen. Man würde Ihnen Gehör schenken, Sie hätten das nötige Werkzeug und die Kraft dazu. Die 1 und/oder die 6 vermitteln das Geschick, Brücken zu bauen zwischen den Menschen.

Die 1 und/oder die 6 bringen Willenskraft, Durchsetzungsvermögen und Ausdauer. Es gibt so viele Dinge auf der Welt, die noch brachliegen und der liebevollen Widmung bedürfen - beispielsweise die Antwort auf die Frage, wie sich die heutige Heilkunde vom Würgegriff der pharmazeutischen Industrie lösen kann, um endlich zu echtem Heilen zu kommen, statt Symptome zu bekämpfen. Oder die Frage, welche wahren Ursachen der Terror in der Welt hat, denn nur deren Kenntnis führt zu echten, dauerhaften Lösungen.  Die 1 und die 6 hauchen ihrem Träger visionäre Qualitäten ein, um sich mit Herz und Hirn der Beantwortung solcher Zukunftsfragen widmen zu können. Nord-Menschen sind zudem ausdauernd im Anstreben von Zielen, sie werfen nicht gleich die Flinte ins Korn, wenn sich größere Hindernisse auftun. Ja, sie empfinden Hindernisse oftmals gar nicht als solche, sondern als Dinge der Natur. Wie einen Muskelkater nach großer Anstrengung. Ziele tatsächlich zu erreichen fällt ihnen mit dieser Einstellung meist leichter als allen anderen Zahlenrad-Stationen.

Mit energischer, zielstrebiger Entschlossenheit wagen sich die Nord-Menschen an Wege und Vorsätze, wo andere schon längst sagen: „Das kann gar nicht funktionieren!" Das tun sie manchmal sogar dann, wenn sie ihrer Zeit weit voraus sind. Hundert Jahre später tritt dann die herausragende Qualität, ja das Genie ihrer Arbeit zutage. Es hatten damals einfach die Antennen gefehlt, der Zeitgeist schlief, die nötige Grundschwingung war noch nicht da. In diesem Vorpreschen verbirgt sich auch eine der Quellen für das Unglücklichsein eines Nord-Menschen. Der Zeit voraus zu sein macht manchmal einsam.

Nord-Menschen finden ihr Glück eher selten in routinestarren Beamtendiensten, sondern als Pioniere und Erneuerer, als Anwälte, Philosophen, Schriftsteller, als Politiker und Diplomaten, als Lehrer (weil sie Gehör finden und weise unterrichten), als Richter (weil sie klar und weit sehen und das Verborgene leichter erkennen), als Forscher (auch mit 4 und/oder 9 im Geburtsdatum!). Auch die Schauspieler finden sich in der Palette der Berufe des Nordens. Wer die „Bretter, die die Welt bedeuten", ohne 1 und 6 im Geburtsdatum betritt, der hat in der Regel einen harten Weg zum Erfolg vor sich. Was natürlich nicht heißt, dass ihr oder ihm der Weg zum Erfolg verschlossen wäre - auch die Leidenschaft von 2 und/oder 7 öffnet Türen hinaus in die Welt.

Der forschende Geist ist eigentlich überall beheimatet und Seelenbestandteil jedes Menschen, ob aktiv gelebt oder nicht. Aber im Norden ist es fürs Lebensglück unentbehrlich, ihn auch auszuleben! Und nicht nur das: Die Zahlen 1 und/oder 6 geben sich nicht mit dem äußeren Anschein von Vorwärtskommen zufrieden, sie durchschauen auch Pseudo-Fortschritt und lassen sich nicht so leicht in den endlosen Strom einander rasch ablösender „neuester Stände der Wissenschaft" und Denk- und Verhaltenstrends hineinziehen. Sie sind so sehr in das Echte verliebt, dass sie sich nicht vom Gefälschten täuschen lassen, zumindest nicht auf Dauer. Deshalb ist den Zahlen 1 und 6 auch die Qualität Wasser zugeordnet. Wasser fließt überall hin, wie auch die 1 und 6 die neugierige, forschende Energie repräsentieren, die nicht eher ruht, bis sie Antworten bekommen hat. Das Wirken der Energie von 1 und 6 ist kühl wie das Wasser, aber sie ist effizient. Sie erreicht die Bewohner der Erde bis in den letzten Winkel.

Öffentlichkeitsarbeit in jeder Schattierung, die Medienwelt, alle Geisteswissenschaften - hier sind die 1 und die 6 zu Hause. So sehr hat der Pioniergeist seine Heimat im Norden gefunden, dass dem Nord-Menschen schon dann Langeweile und Depression drohen, wenn ihn die Umstände zu tagtäglichen Routinen verpflichten, ohne Teilerfolge zu bieten. Oder in Situationen, wo in seiner Umgebung „alle dasselbe" tun. Das Leben ausschließlich für Heim, Haus und Gartenzwerg kann auf Dauer dem Nord-Menschen kein Glück bringen, außer er verhilft dadurch anderen Menschen zum Erfolg. Die 1 und/oder die 6 übernehmen deshalb immer ein wenig die Führung, manchmal unterschwellig, und sie betrachten alle anderen Zahlen als untergeordnet, als Helfer auf ihrem Weg - im besten Falle „arbeiten sie der Genialität zu".

Vielleicht werden Sie jetzt fragen, ob denn die 1 und die 6 jeweils genau die gleichen Kräfte vermitteln. Das ist leicht beantwortet: Zwischen der 1 und der 6 gibt es kaum Unterschiede. Die 1 repräsentiert vielleicht in etwas stärkerem Maße Wissen und Kommunikation. Sie geht gerne etwas mehr noch nach außen, während sich die 6 etwas früher zufriedengibt und in Harmonie mit dem Erreichten lebt, dabei jedoch niemals ihren Wissensdrang schlafen legt.

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Nach alldem ahnen Sie jetzt vielleicht, dass es die 1 und die 6 in der heutigen Zeit nicht leicht haben, ihre Neugier und Unternehmungslust auszuleben, allem Anschein zum Trotz. Von jeder Plakatwand, aus jedem Werbeblock im Fernsehen quillt ein zäher, schwächender Schleim, der die Kraft des Nordens unterhöhlen möchte. Viel Willenskraft, Selbstliebe und Selbstdisziplin sind nötig, um dieser schleichenden, unterschwelligen Einladung zu einem bequemen Leben als Priester und Marionette der Konsumreligion auf Dauer zu widerstehen. An keiner Schule, an keiner Universität, in keinem Großkonzern wird die Kunst des „Zu-Ende-Denkens" gelehrt, nirgendwo wird die Stärkung des freien Willens und des Selbstvertrauens gefördert, welche uns helfen würden, der Versuchung zu Stillstand und Selbstbetäubung ohne inneren Kampf zu widerstehen. So kann es geschehen, dass ein Nord-Mensch den wunderbarsten Partner, die ideale Partnerin findet für eine spannende und erfüllte Lebensreise in gemeinsamer Entfaltung - und dass man dann doch schweren (oder auch leichten) Herzens auseinandergeht, weil das Gegenüber nicht erwachsen werden will. Sicher: „Geborene Hausmütterchen" und „Ersatz-Papas" springen dann gerne als Partner für das zurückbleibende ewige Kind ein, aber das wird niemandem das echte Lebensglück bringen.

Hier ist auch die Ursache verborgen, warum die Mächtigen und Tyrannen dieser Welt zwar den Fortschritt wünschen, sich aber gleichzeitig vor seinen Bringern fürchten. Der Fortschritt könnte ja bedeuten, dass man die „hohen Tiere" durchschaut und ihre Schwäche erkennt. Echter Fortschritt könnte einfach bedeuten, die Mächtigen loszuwerden.

Der Norden ist nur in echter Bewegung glücklich. Stillstand oder eingebildete, vorgetäuschte Bewegung rauben ihm die Lebenskraft. Im Zahlenrad ist nirgends Stillstand. Jede Station trägt einen eigenen Bewegungsaspekt zum Ganzen bei. Im Norden, bei den Zahlen 1 und 6 ist es die gespannte Ruhe vor dem Neubeginn - eine ungeheuer fruchtbare Phase, die den Keim zu vielen Lebensreisen in sich trägt. Gleichzeitig ist hier auch das Ende des Kreises zu finden, der Übergang von Idee zu Öffentlichkeit. Was wiederum Platz schafft für neue Ideen.

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Die Kids und Teenies des Nordens mit 1 und/oder 6 im Geburtsdatum müssen immer was Neues erfahren. Wenn sich ihre Eltern aus vor langer Zeit entstandener Resignation eher den oberflächlichen Dingen des Lebens verschrieben haben, wenn ihnen ein grabesruhiger Feierabend mit Bier und Mittwochskrimi heilig geworden ist - dann können die Kinder des Zahlenrad-Nordens manchmal chronisch „lästig" werden. Der Grund dafür ist schlicht, dass es den Eltern an Verständnis fehlt - sie haben den Zugang zu ihren Kindern vermauert. Das geht immer Hand in Hand damit, dass sie sich auch vor anderen Menschen abschotten. Die Kinder können dann ihre Fähigkeiten nicht ausleben und wehren sich unbewusst mit den verschiedensten Methoden gegen deren Beschneidung. Resignation und „So werden wie Mama oder Papa" sind für unterdrückte Kinder des Nordens nur die allerletzte Option.

Einer der selten erkannten, tieferen Gründe für die Probleme mit manchen Nord-Kindern: Wenn sie sich vertiefen und mit Gründlichkeit und Präzision und Hingabe in das jeweils Untersuchte und Bearbeitete einsteigen wollen, bekommen sie von Eltern, Geschwistern, Lehrern allzu oft zu hören, sie seien „zu langsam". Nichts könnte ferner der Wahrheit sein, denn die Kinder durchmessen mit großer Geschwindigkeit Räume jenseits der Vorstellungskraft ihrer Kritiker in Heim und Schule! In zehn Minuten stiller Träumerei lernen solche Kinder mehr als andere in drei Stunden „ernsthaften Studiums".

Dabei wollen es diese Kinder nur ganz genau wissen. Sie machen nur selten etwas, bloß weil es „alle anderen" machen. Sie sind keine Mitläufer. Sie sind eigenwillig, verlangen „Extrawürste", hinterfragen alles. Bitte jedoch genau hinschauen: Dieses intensive Nachfragen ist nicht zu verwechseln mit dem ständigen Geplapper schlecht erzogener Kinder (dieses hat mit den Zahlenkräften nichts zu tun, sondern eher mit der verbreiteten Eltern-Hilflosigkeit). Aber wehe, die Nord-Kids haben zusätzlich viel Westen, also 4 und/oder 9 im Geburtsdatum! Dann können sie sich durchsetzen oder versuchen es, auch wenn es nicht angebracht ist. Manchmal sogar mit „brutaler" Sturheit.

Alles in allem: Kinder mit 1 und/oder 6 im Geburtsdatum sind auf dem Weg. Sie brauchen nur sanfte Lenkung und viel Verständnis. Und die Einsicht, dass sie im Leben erfolgreich sein werden, auch wenn sie einen völlig anderen Weg einschlagen als ihre Eltern.

Ost - Mitte - West

Musisches Einfühlungsvermögen kombiniert mit gutem Gefühl fürs

Business, ausbalanciert durch eine starke Mitte - manchmal genial!

Nimm dir Zeit, um zu arbeiten;
es ist der Preis des Erfolges.
Nimm dir Zeit, um nachzudenken;
es ist die Quelle der Kraft.
Nimm dir Zeit, um zu spielen;
es ist das Geheimnis der Jugend.
Nimm dir Zeit, um freundlich zu sein;
es ist das Tor zum Glücklichsein.
Nimm dir Zeit, um zu träumen;
es ist der Weg zu den Sternen.
Nimm dir Zeit, um froh zu sein;
es ist die Musik der Seele.
Nimm dir Zeit, um zu lieben;
es ist die wahre Lebensfreude.
(Isländische Weisheit)

In meinem Geburtsdatum finden sich nur die Zahlen

8 und/oder 3

4 und/oder 9

0 und/oder 5

30. April 1948 * 5. September 1983 * 4. August 1950 * 3. April 2005 * 8. Mai 1994 - was verbindet alle diese Geburtsdaten? Diese Zahlen bilden allesamt die Signatur Ost-Mitte-West. Dies kommt nicht allzu häufig vor, weil ohne den Norden mit 1 und 6 und den Süden mit 2 und 7 sehr häufige Kombinationsmöglichkeiten wegfallen. Sie sind entweder an einem 3. 4., 5., 8. oder 30. geboren. Nur fünf Monate kommen in Frage - und insgesamt nur 35 aller Jahre von 1900 bis 2008.

Diese Zahlen finden sich bei außergewöhnlichen Menschen, die auch für einen Alleingang im Leben die nötige Ausrüstung zur Verfügung hätten. Eine Begegnung mit ihnen bleibt meist im Gedächtnis haften, ihre Anwesenheit füllt den Raum. Nicht immer haben sie schon früh gelernt, damit angemessen und „gesund" umzugehen, deshalb brauchen sie immer wieder auch den Abstand von den Menschen. Oftmals wird Ihnen das als Überheblichkeit ausgelegt - was es manchmal auch ist, aber meist „rettet" sie im Laufe des Lebens die Erfahrung und das Einfühlungsvermögen der 8 und/oder 3, der Zahlen im Osten.

Mit dem Älterwerden hat diese Signatur öfters ihre Schwierigkeiten - ein viel jüngerer Lebenspartner soll diese kleine Flucht vor der Wirklichkeit dann manchmal vergessen machen, damit das Problem gar nicht ins Bewusstsein rückt. Manchmal gelingt das auch recht gut und ohne die echte Entfaltung zu blockieren, für die wir alle gedacht sind. Dass die Flucht oft nicht den gewünschten Erfolg bringt, lässt sich täglich in den Tagszeitungen nachlesen. Durch die Fähigkeit zum Brückenschlag zur Jugend treffen die Träger dieser Signatur mit ihren Ansichten fast immer den „Nerv der Zeit" und sind beliebte Gesprächspartner. Durchhaltevermögen und Genauigkeit zeichnen sie aus, fast nichts wird mit dieser Signatur aus falsch verstandener „Lockerheit" dem Zufall überlassen. Der Westen (4/9) bringt das sorgfältig Durchdachte, die Mitte ( 5/0) Verlässlichkeit und Treue und der Osten (3/8) Liebenswürdigkeit und Sensibilität für die echten Erfordernisse des Augenblicks. Eine geniale Mischung, nicht wahr? Wer jedoch diese Fähigkeiten nicht als Pflicht und Geschenk betrachtet, sondern missbraucht, für den gibt es früher oder später ein böses Erwachen.

In dieser Signatur findet sich eine große Anzahl genialer Musiker. Besonders wichtig bei Kindern mit dieser Signatur ist es, die mitgebrachten musikalischen Neigungen und Talente in jedem Fall zu fördern, auch wenn man aus einer „nichtmusikalischen" Familie stammt. Irgendwann muss man ja einmal anfangen und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Diese Signatur kam mit einem großen Schatzkästchen von oben und „Musik!" ist ein besonders großer Edelstein darin. Und dann das Händchen für Geschäfte aller Art: Es sollte ebenfalls nicht gebremst oder einem falschen Verständnis von „Kunst und Kultur" geopfert werden. Die Menschen mit dieser Signatur haben ein eingebautes Gespür für viele scheinbar gegensätzliche Dinge und vereinen Talente, die man normalerweise nicht bei ein und derselben Person vermuten würde.

Das fehlende Temperament des Südens (2/7) gleichen sie mit Können aus. Als es noch Schallplatten gab und keine Musik-Videos, hatten solche Musiker größere Chancen, weil äußere Erscheinung und Gehabe noch nicht so sehr den schrillen Ton angaben. Die Zeichen einer Wende mehren sich jedoch. Allmählich bekommt man die Nase voll von den Barbie-Modepüppchen und den „gutaussehenden" Männern. Die Menschen haben genug von den neuen und doch immer gleichen Stars, deren Singstimmen oftmals so kindisch und ohne Charakter aus den Lautsprechern der Pop-Sender schrillen. Echtes Können ist wieder gefragt und die entsprechende Unterscheidungskraft wächst.

Wenn Sie diese Signatur tragen und Ihre Kunst an die Öffentlichkeit bringen wollen, sollten Sie sich Partner oder Partnerinnen suchen, die mit dem Norden (1/6) im Geburtsdatum versehen sind. Geschäftliche Verhandlungen dagegen können Sie durchaus ohne fremde Hilfe bewältigen. Bei Auftritten aller Art schadet es nicht, sich schwarz oder rot zu kleiden. Das gibt Ihnen Sicherheit auf allen Ebenen und so können Sie allmählich die fehlenden Himmelsrichtungen Nord und Süd „erobern".

Trägt Ihre Signatur den Schwerpunkt im Westen, werden Sie eher einer Laufbahn als Banker, Erfinder, Politiker, Mechaniker, Pilot oder Forscher/Entdecker zuneigen. Wenn die Mitte stärker vertreten ist (etwa mit 5 und 0), neigen Sie vielleicht eher dem sozialen Bereich zu, wo behütende und schützende Kräfte gesucht sind. Ein größeres Übergewicht im Osten kann zu einer gewissen inneren Unruhe führen, weil sich schnell ein Gefühl von nicht gelebten Energien bemerkbar macht, die Gefahr einer resignierenden Grundstimmung liegt in der Luft. Aber dem lässt sich erfolgreich begegnen.

Generell sind Menschen mit dieser Signatur nicht nur musikalisch, sondern sogar überdurchschnittlich begabt für das Spielen von Instrumenten. Ihnen zuzuhören kann Genuss pur sein. Natürlich muss auch hier bedacht werden, dass alles Talent der Welt nutzlos ist, wenn man nicht die Chance bekommt oder sich nimmt, es zu entfalten. Ärzte, Heilpraktiker, Heiler und Psychologen sind ebenfalls stark im Osten vertreten. Das notwendige Einfühlungsvermögen ist den Menschen mit dieser Signatur in die Wiege gelegt. Nebenbei bemerkt: Ärzte ohne Osten im Geburtsdatum entwickeln sich nicht selten zu unnahbaren „Halbgöttern in Weiß". Sie sitzen dann in Vorständen und leben von der Pharma-Industrie. Das ist vielleicht übertrieben dargestellt, aber es macht diese Gefahr ein wenig anschaulicher. Alles in allem: Leben Sie Ihre Talente aus und beginnen Sie gleich heute damit. Egal wie alt Sie sind - starten Sie durch! Mit dieser Signatur wartet allezeit eine tolle Herausforderung! Singen oder zumindest kräftig mitsingen kann man in jedem Alter. Und was glauben Sie, wie viele Jungunternehmer froh über guten Rat wären! Dabei ist es völlig unwichtig, wie alt Sie sind. Sie sehen also, es ist niemals zu spät - es sei denn, Sie nehmen das einfach so hin. Und das werden Sie ab jetzt nicht mehr tun, nicht wahr?