Thomas: In diese Situation kommen wir auch oft, aber wir wollen trotzdem niemanden überzeugen. Wer sich noch nie mit den Mondrhythmen beschäftigt hat, kann durchaus meinen, dass es sich dabei um eine Form althergebrachten Volksglaubens handelt, für den in unserer "aufgeklärten" Zeit kein Platz mehr ist - mit einem Wort: um „Aberglauben“. Ein Beispiel: Operationen verlaufen bei abnehmendem Mond oftmals erfolgreicher, mit weniger Komplikationen, geringerer Narbenbildung usw. als bei zunehmendem Mond. Mandeloperationen etwa sollte man nicht bei Widder, Stier und Jungfrau vornehmen, weil große Gefahr von Nachblutungen besteht (wie man leidvoll in den letzten Monaten lesen konnte). Warum das so ist? Es ist ein altes Erfahrungswissen, das sich nur durch sich selbst begründet. Manche mögen es nun als Aberglauben oder "Einbildung" abtun, aber für denjenigen, der sich diese Erfahrung zunutze macht und ausprobiert, ist es gültig und sinnvoll. Gleichgültig, ob unentdeckte Naturgesetze am Werk sind oder tiefe Überzeugung oder eine Mischung aus beidem: Es ist sicherlich kein Aberglaube, dem jahrtausendealten Mond-Wissen wieder eine Chance zu geben und durch persönliche Erfahrung seine Gültigkeit zu bestätigen. Echter Aberglaube ist es, wenn man der modernen Wissenschaft blind vertraut und ihr manchmal sogar die Verantwortung für die eigenen Gefühle und Gedanken, für das eigene Leben überträgt. In ein paar Jahren oder Jahrzehnten wird sich auch die Wissenschaft mit neuen Methoden dem Mondwissen nähern können. Heute besteht einfach noch die große Schwierigkeit, dass es sich nur schwer systematisieren lässt. Dass es funktioniert, kann jeder selbst erfahren, die Frage „Warum?“ ist noch nicht beantwortet. Das ist aber kein Grund, auf so etwas Wertvolles zu verzichten.